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Fritz Oeser (1911-1982)
Der Musikwissenschaftler Fritz Wilhelm Paul Oeser wurde am 18.Mai 1911 in Untermhaus geboren. Seine Eltern waren ebenfalls gebürtige Untermhäuser. Vater Franz Paul Oeser (30.5.1877-13.10.1937) war von Beruf Textilkaufmann und Kontorist. Mutter Maria Hedwig Oeser, geb. Wolf (11.10.1876-29.7.1966) arbeitete als Köchin (Bild1 Familie Oeser 1916). Die Familie Oeser wohnte nachweislich 1911 am Prinzenplatz 10 (heute Biermannplatz). Dieses Haus darf also als das Geburtshaus des späteren Musikwissenschaftlers angesehen werden (Bild 2 das vierte Haus von rechts, der Prinzenplatz 10 im Jahre 1901). 1929 lebte man in der Viktoriastraße 19 (heute Feuerbachstraße), noch 1947 ist die zu diesem Zeitpunkt mittlerweile verwitwete Mutter Hedwig hier gemeldet. Nach dem Abitur 1929 studierte der junge Fritz in Leipzig Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. 1938 promovierte er mit der Dissertation "Die Klangstruktur und ihre Aufgabe in Bruckners Symphonie" zum Dr.phil. Später war er u.a. im Leipziger Musikwissenschaftlichen Verlag tätig. 1939 heiratete Oeser die Konzertsängerin Anna Maria Luise Augenstein (Foto mit seiner Frau aus dem Jahre 1939), mit der er drei Kinder bekam. Im Krieg geriet er in zweijährige französische Gefangenschaft. 1947 verlegte man den Leipziger Verlag als Brucknerverlag in den Westen, Oeser wurde Geschäftsführer und siedelte sich in Wiesbaden an. 1955 zog Oeser nach Kassel um, der Brucknerverlag wurde in Alkor-Edition umbenannt. 1965 wählte die Antonin-Dvorak-Gesellschaft ihn zum Ehrenmitglied. Nachdem Fritz Oeser 1976 durch Erreichen des Rentenalters seine Verlagstätigkeit beendete, blieb er freischaffend der wissenschaftlichen Arbeit treu. Am 23.Februar 1982 starb er siebzigjährig in Kassel. Der Musikwissenschaftler hinterließ ein in Fachkreisen sehr beachtetes Werk, so verfasste er u.a. musikkritische Neuausgaben der Opern "Carmen" (Bizet) und "Hoffmanns Erzählungen" (Offenbach), anerkannt sind auch heute seine Bearbeitungen verschiedener Kompositionen von Anton Bruckner.
Text- und Bildquelle: www.fritz-oeser.de (Nutzung von Bild- und Textquellen mit freundlicher Genehmigung von Frau Barbara Schaper-Oeser. Vielen Dank!), versch. Geraer Adressbücher
Artikel verfasst am 22.03.2011
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